Zollstation Rothenhusen

Nicht umsonst hat sich die Hanststadt Lübeck im Spätmittelalter zur Königin der Hanse entwickelt. Und das lag nicht nur an der verkehrsgünstigen Lage an der Ostsee, sondern auch an den klugen Köpfen, die viele wichtige Entscheidungen für Lübeck damals im 13. Jahrhundert getroffen haben.

Im Jahre 1329 gingen die Rechte des Travemünder Hafens vollständig in den Besitz der Hansestadt Lübeck über. Und auch in Richtung Süden hatte Lübeck das richtige Händchen für gute Geschäfte. So kauften die Lübecker die 1274 die Insel Rotenhusen, die direkt am Austritt der Wakenitz aus dem Ratzeburger See liegt.

1595 wurde die Insel durch ein Blockhus befestigt und sollte vor allem die feindlichen Angriffe aus dem Süden zurück halten. Aber die Lübecker haben auch gleichzeitig eine Einnahmequelle entdeckt und errichteten an dieser Stelle die Zollstation Rothenhusen, die dafür sorgte, dass die Kassen der Stadt prall gefüllt waren.

Die Wakenitz und der nördliche Teil des Ratzeburger Sees markierten auch 45 Jahre lang die Grenze zwischen West- und Ostdeutschland. Vom nördlichen Teil der Insel führte eine Holzbrücke aus dem Jahr 1927 über die Wakenitz nach Ostdeutschland. Nach der Wiedervereinigung war diese Brücke die erneute Verbindung zwischen der ehemaligen DDR und der BRD. 2008 wurde die alte Holzbrücke abgerissen, da diese keine große Tragfähigkeit besaß. Kurzfristig wurden die Verhältnisse von damals zwischen Ost und West wieder hergestellt, bis die neue Betonbrücke fertiggestellt wurde.